Ein Hund – vier Varianten. Der Schweizer Laufhund ist ein ausdauernder Jäger und zugleich ein treuer Familienhund.
Beschreibung des Aussehens
Alle Schweizer Laufhunde sind mittelgross, eher langgezogen und haben einen trockenen und schmalen Kopf, der proportional zu ihrer Gesamtgrösse ist. Der Jura Laufhund ist etwas massiver, schwerer und niederläufiger als die drei anderen, welche sich hauptsächlich durch ihre Fellfarbe voneinander unterscheiden. Der Stop ist ausgeprägt. Die Augen haben einen sehr sanften Ausdruck. Die grossen und langen Ohren sind tief angesetzt. Sie fallen gefaltet und eingedreht herab und sind an den Spitzen abgerundet. Die Gliedmassen sind mit starken Knochen ausgestattet, trocken und vollkommen gerade. Die Rute darf nicht zu lang sein und wird entweder horizontal oder leicht nach oben oder nach unten gebogen getragen.
Die vier Varianten
Von weiss mit orangen Flecken über lohfarben mit schwarzem Mantel bis hin zu gesprenkelt mit grossen schwarzen Flecken, der Schweizer Laufhund ist vielfältig in seinen Ausprägungen.
Der Berner Laufhund
Der Berner Laufhund ist weiss mit schwarzen Flecken oder einem schwarzen Sattel. Selten findet man bei ihm auch leichte Sprenkel.
Der Juralaufhund
Der Jura Laufhund ist lohfarben. Er besitzt einen schwarzen Mantel. Ein kleiner weisser Brustfleck ist in der Zeichnung erlaubt.
Der Luzerner Laufhund
Der Luzerner Laufhund ist stark gesprenkelt. Er ist blau mit einer Mischung aus weisem und schwarzem Fell. Er kann einen schwarzen Sattel oder grosse schwarze Flecken haben.
Der Schwyzer Laufhund
Wie beim Berner Laufhund ist beim Schwyzer die Grundfarbe weiss. Er hat orange Flecken oder einem orangefarbenen Sattel. Auch leichte Sprenkel sind zulässig.
Die Varianten unterscheiden sich nur in der Farbe. Körperbau und Charakter sind gleich. Der Schweizer Laufhund ist ein kräftiger und ausdauernder Hund. Rüden erreichen eine Grösse zwischen 49- 59 cm. Hündinnen sind mit 47- 57 cm etwas kleiner. Das Fell des Schweizer Laufhundes ist kurz und dicht. Besonders auffällig ist sein langer Behang. Vor allem die sehr langen Ohren verleihen ihm ein majestätisches und nostalgisches Aussehen.
Schweizer Laufhunde sind sehr charakterstark. Ihrem einfühlsamen Herrn treu ergeben haben sie auch einen eigenen Kopf.
Sein Name ist Programm – er möchte laufen. Mehrere Kilometer und über eine Stunde am Stück sind kein Problem für den ausdauernden Vierbeiner. Dabei verfolgt er jede Art von Wild. Seine hervorragende Nase hilft ihm, die Fährte konsequent zu verfolgen
Herkunft und Geschichte
Der Rassenstandard der vier Schweizer Laufhunde wurde es am 22. Januar 1933 festgelegt. Die Geschichte um diese Hund beginnt jedoch schon viel früher…
Sie stammen wahrscheinlich von ägyptischen Laufhunden ab, die von den Phöniziern nach Europa importiert wurden. Im 15. Jahrhundert waren sie bekannter als die italienischen Laufhunde, und das sogar in Italien.
Im 17. Jahrhundert entdeckten die Franzosen den passionierten Jäger für sich. So waren es wahrscheinlich auch französische Söldner, die den Laufhund in die Schweiz brachten. Der heutige Schweizer Laufhund entstand durch die Einkreuzung von Ariégeois, Petit Gascon-Saintongeois, Petit Bleu de Gascogne und Porcelaine. Diese Rassen zeichnen sich ebenfalls durch ein exzellentes Jagdverhalten aus.
Eine ursprünglich 5. Variante der Laufhunde, der Thurgauer Laufhund, ist im Laufe der Zeit verschwunden. 1909 stellte der Zuchtverband das Verschwinden endgültig fest. Die Gründe hierfür sind nicht restlos geklärt. Eine Vermutung geht dahin, dass die niedrige Wiederristhöhe von 38cm ein Grund dafür sein könnte – sie entspricht nicht dem Rassenstandard.
Mehr zur Geschichte dieser Hunde erfahren Sie hier www.laufhund.ch
Der Fortbestand ist bedroht!
Obwohl die Laufhunde aussergewöhnlich gute Jagdeigenschaften besitzen ist ihr Fortbestand akut bedroht!
Wurden im Jahr 1981 noch 359 Welpen geworfen waren es im Jahr 2019 nur noch 79. Es sind noch etwas 300 Hunde in der Schweiz die den FCI Rassenstandard erfüllen und zu Zucht zugelassen sind. Nebst der schon geringen Anzahl von Welpen ist auch das Thema ‚Inzucht‘ ein grosses Problem. In einer so kleinen Population erfordert es einen grossen Aufwand und sehr viel Engagement von Seiten der Züchter um eine gesunde Nachkommenschaft zu gewährleisten.
Die Zeiten für unsere traditionellen Jagdhunde sind äusserst schwierig.
Eric Sarrasin, Vizepräsident des Schweizerischen Laufhundeklubs
Hilfe kann die Jägerschaft bieten. Mehr dieser treuen und guten Jagdhunde im Einsatz helfen nicht nur bei der Regulierung des Wildbestandes, sie bedeuten auch das Überleben eines Teiles der Schweizer Kultur…